Mitglieder geben grünes Licht für insgesamt 12,2 Mio. Euro Investition
Die außerordentliche Generalversammlung der Raiffeisen Centralheide eG (RCH) hat am Donnerstag, 20.08.2015 grünes Licht für das seit 3 Jahren geplante Bauvorhaben in der Gemarkung Groß Eilstorf gegeben. An der Landesstraße 160 zwischen Kirchboitzen und Südkampen will die Warengenossenschaft eine landwirtschaftliche Geschäftsstelle, bestehend aus einem Getreidelager, einer Düngerhalle sowie einem Pflanzenschutz- und Sachwarenlager mit Verwaltungsgebäuden errichten. Außerdem wird ein Flüssigtanklager das Projekt vervollständigen.
Geschäftsführer Holger Laue präsentierte in der Walsroder Stadthalle vor rund 120 Mitgliedern der RCH die Entwicklung des Projekts in Groß Eilstorf, das dann die Standorte Walsrode, Rethem und Stemmen ersetzen soll. Die Genossenschaft verspricht sich durch die strategisch gute Lage nicht nur Einsparungen bei den Kosten. Für das Einzugsgebiet des neuen Standorts strebt das Unternehmen eine Steigerung der Kundenzufriedenheit und ein Umsatzwachstum an. Ein 2008 fertig gestelltes, vergleichbares Projekt in Bergen (Kreis Celle) unterstütze diese positiven Erwartungen.
Das auf der Versammlung vorgestellte Projekt umfasst ein Getreidelager mit 21 000 Tonnen. Die Annahme wird auch zu Anlieferungshochzeiten die entsprechenden Getreidemengen bewältigen können. Für den Betrieb der Anlage sind zwei Mitarbeiter vorgesehen. Das Getreidelager soll den Landwirten bereits in der Ernte 2016 zur Verfügung stehen.
Im zweiten Bauabschnitt soll eine Düngerlagerhalle mit Mischanlage entstehen. Pflanzenschutzmittellager, Bürogebäude und Besprechungszimmer komplettieren dieses Teilprojekt. Darauf folgt der Bau eines Lagers für Flüssigdünger mit vier Tanks, um Mischungen herstellen zu können. Für Heizöl und Diesel ist eine Lagerkapazität von 180 m3 vorgesehen. Das gesamte Projekt soll dann im Sommer 2017 abgeschlossen sein.
Die Zustimmung der RCH-Mitglieder war notwendig geworden, weil das mit 12,2 Millionen Euro kalkulierte Projekt mehr als 20 Prozent des Eigenkapitals von rund 10 Millionen Euro ausmacht. Bei der Abstimmung über die Realisierung des Projekts stimmten 96 % der Mitglieder für das Projekt, dabei ergaben sich lediglich drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Einwände richteten sich auf das Fehlen des Wasser- und Schienenanschlusses sowie auf die Rentabilität des Getreideanbaus. Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Schoth rechtfertigte die Planungen mit der Notwendigkeit von Zwischenlagern und Erfassungsstellen. Da viele Biogasanlagen die erste Halbzeit ihrer 20-jährigen Förderperiode erreicht haben, wird auch mit einem mittelfristig steigenden Getreideaufkommen gerechnet.
Ein weiteres Großprojekt der RCH könnte im Walsroder A27-Park entstehen. Dabei ist der Betrieb einer Tankstelle mit LWK-Stellplätzen und entsprechender Infrastruktur geplant. „Hier ist eine erntereife Situation entstanden, die man nutzen muss“, kommentierte Geschäftsführer Laue das Projekt. In Kürze werde es zu Verhandlungen mit der NLG über den Grundstückserwerb kommen.